Internship reports

On the following page, we have compiled interesting reports from students.
You can find further reports here: praxisschock.de

Experience report Iceland
Erasmus+ Internship in Iceland

3 months 2018

Experience report Ireland
Forschungspraktikum in Limerick, Irland

6 months 2021-2022

Erfahrungsbericht Österreich
Praktikum im Magistrat in Wien, Österreich

2 months 2021

Erfahrungsbericht Ungarn
Praktikum bei einer NRO zu Klimaschutz und Klimawandel, Ungarn

3 months 2021

Erfahrungsbericht U.K.
Experience report Iceland
Praktikum Politikwissenschaften in Belgien

5 months 2022

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Erasmus+ Internship in Iceland (3 Monate 2018)

Auswahl

Um ein Gefühl für die Arbeit im künstlerischen Umfeld und einen Alltag außerhalb den Kursstrukturen einer Universität zu bekommen, entschied ich mich gegen ein Auslandssemester an der Kunsthochschule Reykjavik und für ein Praktikum. Nach Island wollte ich auf jeden Fall, das stand fest. Ich hatte schon vorher darüber nachgedacht, dass es spannend wäre, nach dem Studium eine Werkstatt aufzubauen und dann neben der eigenen Arbeit anderen Künstlern an zu bieten, ihnen bei der Umsetzung keramischer Projekte zu helfen. Daher hat mich die Idee einer Art-Residency sehr interessiert. So habe ich nach Internetauftritten von Kunsträumen, Residency-Programmen und ähnlichem gesucht. Mehrere habe ich gefunden, die Fishfactory hatte mich am meisten überzeugt da dort, laut deren Website regelmäßig Erasmuspraktikanten arbeiten, also vermutlich aufgefallen wäre, wenn da generell irgendetwas völlig schief laufen würde und da es dort eine Keramikwerkstatt gibt. Anfangs gab es ein kurzes Bangen, da sie vor Ort normalerweise nur einen Praktikumsplatz für die Werkstätten und einen fürs Büro haben und diese normalerweise für 6 Monate laufen. Sie haben mir dann aber angeboten mich als Künstler zu bewerben und als Praktikanten zu betreuen. Das hat auch vom angedachten Zeitraum von 3 Monaten her gut gepasst.

Leben in der Art Residency

Die Künstler und Praktikanten leben zusammen, jeweils zu viert, in zwei Wohngemeinschaften, drei Minuten Fußweg entfernt von der Factory. Im Schnitt bleiben die Künstler für 1-3 Monate, wodurch sich die Zusammensetzung der WG jeden Monat geändert hat. Die Wohnungen werden von dem Unternehmen gut verwaltet und gepflegt, jeder hat sein Zimmer und seine Kühlschrankhälfte, es gibt einen sehr effektiven Putzplan der offenbar nach vielem trial&error sich so entwickelt hat, dass die meisten WG Konflikte gar nicht erst entstehen. Einmal pro Woche wird mit allen, die etwas kaufen möchten, also vor allem Lebensmittel, in die nächst größere, 90 Minuten entfernte Stadt gefahren. In Stöðvarfjörður gibt es zwar einen kleinen Laden, der hat aber nur das Nötigste und ist selbst für isländische Verhältnisse teuer. Der Art-Space wurde in unfassbar idealistischer Arbeit von den dreien und einigen temporären Helfern und Praktikanten im Gebäude der ehemaligen, bei der Finanzkriese 2008 aufgegebenen Fischfabrik aufgebaut. Stück für Stück haben sie behagliche Räume und Infrastruktur geschaffen und dem kalten und zugigen Gebäude Werkstätten und Studios abgetrotzt.

Daneben gibt es eine Konzerthalle, ein großes gemeinsames Studio in dem jeder einen Tisch hat, ein privates Studio, eine Holzwerkstatt, eine Metallwerkstatt, eine Druckwerkstatt, eine Textilwerkstatt, ein großes Lager für alles mögliche, aber vor allem Altmetall und natürlich die Keramikwerkstatt, wegen der ich hin wollte.

Generell zur Betreuung kann ich sagen, es gab immer wieder Rücksprachen und ich konnte mir wann immer nötig Hilfe sowie Feedback holen. Vergütung gab es wie oben erwähnt keine. Allerdings musste ich nichts für das Material oder die Benutzung der Werkstätten zahlen. Die normalen Resident-Artists müssen das allerdings schon. Gesprochen wurde hauptsächlich englisch, da die Künstler aus aller Welt kommen, hat das Sinn gemacht. Neben meiner eigenen Arbeit war der Austausch mit den anderen Residents auch extrem interessant. Ich habe nun guten Kontakt mit Künstlern aus England, Finnland, Italien, Spanien, Polen, Kenia. Die vielen Dialekte im Englischen waren auch sehr spannend zu beobachten: britisches, schottisches, amerikanisches und australisches Englisch können schon stark unterschiedlich klingen.

Die Aufgabe

Meine Aufgabe in der Factory bestand darin, einen Weg zu finden, keramische Glasuren aus lokalen und upgecycelte Rohstoffen her zu stellen. Diese Aufgabe hat sich als erstaunlich komplex entpuppt. Beim Sichten der zu Verfügung stehenden keramischen Materialien ist mir aufgefallen, das die Rohstoffe aus Norwegen importiert und von Reykjavik aus in Island weiter verkauft werden. Norwegen bezieht die Tonpulver, Massen und Glasuren allerdings überwiegend aus Deutschland und so habe ich heraus gefunden, das es sich zum Beispiel beim dort verwendeten Ton um die Fertigmasse K112 von Sibelco handelt, Sibelco sitzt in Ransbach- Baumbach, das ist direkt neben Höhr-Grenzhausen. Der Ton kommt also genau von dem Ort, an dem ich studiere.

So konnte ich dann auch eine Idee davon bekommen, warum ein 10kg Paket Ton nicht wie bei uns 6-8€, sondern umgerechnet 40-50€ kostet. Mit den anderen Rohstoffen ist es ähnlich. Alles war mindesten 2-5 mal teurer. Als erstes habe ich mit Sibelco Kontakt aufgenommen und versucht eine direkte Belieferung auszuhandeln, was allerdings nicht geklappt hat, da sie verständlicherweise ihren Händler in Reykjavik nicht tunneln wollten.

Gerade da Island eine Vulkaninsel ist, konnte ich mir aber auch nicht vorstellen, dass es unmöglich wäre, etwas hilfreiches direkt vor Ort zu finden.

Die Idee

Ich habe mich über die geologischen Gegebenheiten auf der Insel und die Zusammensetzungen der verschiedenen Gesteine informiert und über Betonfirmen erkundigt, da ich der Ansicht war, irgendjemand würde vor Ort sicher Steine zu Staub zermahlen. Das hatte sich aber als Sackgasse herausgestellt da die lokalen Geologie-Institute verhältnismäßig paranoid auf alle Ideen von Eingriffen in die Natur (Entnahme und Pulverisierung von Steinen…) reagiert haben und da die Betonindustrie vor Ort ungefähr einen Monat bevor ich gekommen bin, den Betrieb überwiegend eingestellt haben und von nun an ebenfalls alles importieren. Also habe ich mich über Verfahren zur Steinzerkleinerung schlau gemacht und verschiedene Möglichkeiten durchgespielt. Ich habe noch nie zuvor eine wirkliche Maschine gebaut und hatte nur diverses, gut sortiert gelagertes Altmetall zur Verfügung, das von der früheren Factory aber auch aus allen möglichen anderen Quellen seinen Weg ins zugige Lager der Residency gefunden hatte.

Bei meinen Recherchen bin auf einen interessanten Ansatz gestoßen, der von amerikanischen Goldsuchern für den DIY-Enthusiasten optimiert und in diversen Anleitungen (zum abenteuerlichen Eigenbau) im Netz verbreitet wurde: Die Hammermühle. Aus den vielen verschiedenenTutorials und industriellen Bauplänen die ich finden konnte habe ich, soweit ich es durchschaut habe, das Grundprinzip extrahiert. Dann habe ich einen Plan entwickelt wie ich es mit dem vorhandenen Stahl umsetzen könnte und damit begonnen eine solche Steinmühle zu bauen.

Im Endeffekt habe ich über einen Monat an der Maschine konstruiert und es hat schließlich erstaunlich gut funktioniert. Habe ich einen Stein in die, von einem Winkelschleifer angetriebene und bedrohlich heulende Maschine gesteckt, so hat es kurz geklackert und dann in etwa das gleiche Geräusch gemacht, wie wenn man die leere Plastikverpackung von mit Schokolade überzogenen Butterkeksen in der Hand zerknüllt. Dann war der Stein weg und die Maschine hat feines Pulver ausgespuckt.

Das Ergebnis

Mit der Maschine habe ich weißes Altglas, Basaltsteine, ein anderes magnesiumhaltiges Gestein das ich nicht näher bestimmen konnte so wie Muschelschalen (Calcium ist ein wichtiger keramischer Rohstoff) zerkleinert. Als färbendes Oxid habe ich hauptsächlich den Stahl-Staub (Eisenoxid) vom Arbeiten mit dem Winkelschleifer aus der Metallwerkstatt gesammelt.

Außerdem habe ich schließlich herausgefunden, dass der billigste Sand, den es im Baumarkt vor Ort gibt, im Prinzip auch reiner Basaltsand ist und aufgrund seiner Korngröße zwar nicht so gut für Glasuren funktioniert, aber dafür prima als Schamotte (im Temperaturbereich des Ofens vor Ort) geeignet ist. Mischt man die keramische Masse selbst aus Tonpulver und dem isländischen Basalt Sand, kann man so die Kosten mehr als halbieren. Um Testplättchen herzustellen (und weil es ein unglaublich praktisches Werkzeug ist, das meiner Meinung nach in keiner Keramikwerkstatt fehlen sollte) habe ich außerdem aus dem vorhandenen Metall eine Strangpresse hergestellt (auch etwas, das ich noch nie zuvor getan habe).

Als es schließlich um das Brennen der ersten Glasuhrrohstoffe ging, gab es eine richtige Krisensitzung, da eine Keramikerin aus Reykjavik erzählt hat, das eine bestimmte Vulkanasche ihren kompletten Ofen zerstört hat. Die Tatsache das so etwas überhaupt passieren kann war mir neu, wodurch ich mich berufen fühlte, mich über die Zusammensetzung von Vulkanaschen zu informieren. Das Hauptproblem sind hier Chloride, die beim Brand frei werden und alle Metallteile im Ofen angreifen. Das galt es also peinlich genau zu berücksichtigen, in Höhr-Grenzhausen hätte ich es vermutlich einfach darauf ankommen lassen, aber dort kostet es ja auch mehr als zehnmal weniger einen Ofen zu reparieren und die Ersatzteile sind praktisch sofort verfügbar.

Die Brenntemperatur des Ofens vor Ort war ebenfalls eine Herausforderung. 1020-1060°C ist für normale Gebrauchskeramik sehr niedrig, wodurch ich ein adäquates, ungiftiges und vor allem in Stöðvarfjörður günstig zu beschaffenens Flussmittel finden musste. Im ersten Ansatz habe ich mich mit Asche-Analysen auseinandergesetzt. In früherer Zeit wurde Kalium aus Pflanzenasche gewonnen. Kalium ist ein prima Flussmittel, das Problem hierbei war aber, dass Aschen das meiste Kalium in Form von Kaliumchlorid enthalten, also das “böse” Chlor so wieder im Spiel wäre. Wäscht man die Aschen, wird man die Chloride zwar los, aber auch das Kalium. Um diesen Ansatz weiter zu verfolgen hätte ich einen Ofen ohne Metallteilen bauen und mit Gas oder Öl befeuern müssen, um Altglas mit Asche zu verschmelzen. So hätte sich das Chlorid gelöst, das Kalium aber mit dem Glas verbunden. Den Vorgang nennt man Fritten, das Resultat wäre ein hoch kaliumreiches Glas mit extrem niedrigem Schmelzpunkt. Das zerkleinern des Fritten-Glases wäre dank meiner Maschine kein Problem gewesen und auch wenn die Steine für einen Ofenbau vorhanden gewesen wären, die Zeit dafür war einfach zu kurz. Trotzdem bin ich sehr froh mich in diese Thematik eingearbeitet zu haben, ich hatte vorher von Aschen und von Frittenherstellung keine Ahnung.

Was es auf Island neben dem Sand aus dem Baumarkt ebenfalls extrem günstig gibt, ist Salz und Soda. Natrium ist wie Kalium ein gängiges Flussmittel, Salz (Natriumchlorid) schied wegen des Chlors aus, aber Soda ist Natriumcarbonat, der Kohlenstoff verdampft und stellt daher kein Problem da. Eigentlich hätte man das Soda ebenfalls erst mit Glas zur Fritte verschmelzen müssen, da es wasserlöslich ist. Wasserlösliche Stoffe werden selten für Glasuren verwendet, da es unvorhersehbar ist, wie das Wasser beim Trocknen durch die Glasurschicht und den Ton wandert und daher auch absolut nicht bestimmbar ist wo sich das darin gelöste Natrium dann so ablagert. Aber diesen Kompromiss konnte ich eingehen. Die vor Ort verwendete Masse hätte ohnehin höher gebrannt werden müssen, da hat ein wenig Natrium, das mitunter auch mal den Schmelzpunkt der Masse selbst etwas nach unten zieht, nicht geschadet.

So habe ich im letzten Monat ein vierdimensionales Testsystem aus Basaltsand, Recycling Glas, Ton und Muschelkalk erstellen können, davon ausgehend dann auch einige sinnvolle Basisglasuren entwickelt und sogar einige kleine künstlerische Arbeiten ausprobieren können.

Fazit

Insgesamt eine der besten Entscheidungen, die ich je gemacht habe. Wenn man mit der verhältnismäßigen Abgeschiedenheit klarkommt, definitiv zu empfehlen. Planung muss mit genug Vorlauf angegangen werden.

Forschungspraktikum in Limerick, Irland, 6 Monate 2021-22

Durch den Uni Trier Email-Verteiler wurde ich auf eine Online-Veranstaltung aufmerksam gemacht, in der über ERASMUS Auslandspraktika informiert wurde. Motiviert durch die Veranstaltung, habe ich mich recht unkompliziert (und zunächst komplett online) auf der ERASMUS Website für ein Auslandspraktikum angemeldet und vier Wunschländer angegeben, woraufhin ich Mail-Adressen von verschiedenen Universitäten in den gewählten Wunschländern erhielt. Da ich ein Forschungspraktikum im Sinn hatte, schaute ich mir die entsprechenden Websites der Universitäten an und wählte die für mich interessantesten Forschungsthemen aus.

Ich habe mich für ein spannendes Themengebiet in der Sozialpsychologie entschieden, zu dem meine spätere Betreuerin aktuell an der Universität Limerick (UL) forscht und habe ihr einfach eine Mail geschrieben mit der Frage, ob sie ab Oktober eine Forschungspraktikantin/-assistentin gebrauchen könne und welche Unterlagen sie in diesem Fall gern von mir hätte. Also verfasste ich ein Motivationsschreiben, sowie einen Lebenslauf und suchte mir an der Universität Trier eine Dozentin, mit der ich möglichst viele Seminare zusammen hatte, um mir von ihr ein Empfehlungsschreiben ausstellen zu lassen. Abschließend wurde ich von meiner späteren Betreuerin zu einem Kennenlerngespräch eingeladen, in dem wir klar unsere Erwartungen und Ziele ausgetauscht haben und grob die Rahmenbedingungen abgeklärt (Arbeitszeit, Dauer, Start, Unterkunft etc.), bevor sie mir dann eine Zusage gab!

Ich habe sie Ende Februar angeschrieben und würde immer empfehlen, genügend Zeit zwischen der Suche und dem tatsächlichen Start des Praktikums einzuplanen und eventuell abweichende Semestertermine/-ferien zu bedenken. Für ein möglichst umfangreiches Praktikum mit vielen Einblicken, habe ich mich außerdem dazu entschieden, das komplette 7te Semester (also 6 Monate vom 1.10.2021 – 31.03.2022) in Irland zu verbringen. Um es kurz vorwegzunehmen, das war die beste Entscheidung überhaupt.

Vorbereitung und Anreise

Im Vorfeld habe ich auf Seiten wie property.ie, rent.ie oder mein Favorit daft.ie nach Wohnungen oder Zimmern gesucht. Da ich mit meinem Freund zusammen nach Irland aufgebrochen bin, hat sich eine Studierendenunterkunft (s. accommodation.ul.ie) in diesem Fall nicht angeboten. Zudem besteht in ganz Irland ein anhaltender Wohnungs- und Zimmermangel, der auch deutlich in Gesprächen mit den Masterstudierenden an der UL zu spüren war. Wie immer heißt es auch hier, früh anfangen mit der Suche, genügend Geld einplanen und nach zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten umhören, wie zum Beispiel das AuslandsBAföG, da die monatliche Zahlung des ERASMUS Programms (wie bei mir) vermutlich lediglich die Monatsmiete abdeckt.

Da wir auf Anhieb nichts finden konnten, haben wir für die ersten 14 Tage eine Unterkunft auf Airbnb gebucht und uns dann vor Ort zusätzlich in den Lokalzeitungen nach Wohnungen umgeschaut. Letztendlich sind wir in einem wunderschönen Cottage-Dorf in Puckaun gelandet (gefunden auf daft.ie), das jedoch mit dem Auto 40 Minuten von der Uni entfernt gelegen war. Zwar kommt man rund um Limerick günstig und schnell mit dem Bus voran, trotzdem ist es natürlich schöner in der Nähe des Campus‘ zu wohnen und spontane Pub-Besuche mit Freund*innen mitzunehmen. Mit dem Auto sind wir im Übrigen auch nach Irland gereist und haben uns neben ein paar schönen Städten auf dem Weg (Brügge, Manchester..) ebenfalls zwei Fährenüberfahrten gegeben. Teuer aber fantastisch ist denke ich das Fazit hier.

Mein Alltag an der Universität Limerick

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der ich mich hauptsächlich in relevante Literatur eingelesen habe, an einem Masterseminar teilgenommen und in verschiedenen Forschungslaboren vorgestellt wurde, ging es los mit der Arbeit an Projekten. Darunter waren auch zwei Projekte, in denen ich die Führung übernahm und neben Recherche und Datenanalyse, ebenfalls wöchentliche Treffen mit allen Beteiligten wahrnahm.

Fast nebenbei konnte ich mich in das Statistikprogramm R einarbeiten, Grundlagen in Python lernen (gratis Kurs an der Uni) und wie man Netzwerkmodelle erstellt. Die Motivation dafür kam zum Großteil aus mir. Ich hätte das definitiv nicht in dem Ausmaß lernen müssen und hätte jederzeit auch andere Projekte übernehmen können, die weniger mit dem Programmieren zu tun haben. Ich habe im Alltag eigentlich kein Deutsch gesprochen, außer ab und zu mit meiner Betreuerin (die zufällig auch aus Deutschland kam) und meinem Freund.

Durch das Masterseminar am Anfang habe ich Kontakt zu den Masterstudierenden an der Psychologie aufgenommen und bin bei einem Abend im Pub meinen späteren Freund*innen begegnet, mit denen ich ab da an viel unternommen habe. Die Forschungslabore behandelten außerdem verschiedenste Themen wie Sozialkognition, soziale Identitäten, soziale Dynamiken und vieles mehr. Sie fanden oftmals einmal pro Woche statt und zu jedem Treffen hat die ganze Gruppe (bestehend aus Forschenden und Doktorand*innen oder Postdocs) aktuelle Paper gelesen und sie anschließend im Plenum diskutiert. In einem dieser Labore konnte ich mir durch eine Präsentation, Feedback zur weiteren Bearbeitung eines Projektes holen. Dazu kamen dann noch kleinere Aufgaben, wie z.B. das Anfertigen gemeinsamer Arbeitsdokumente, Kurzfilme schauen und diskutieren für ein Bachelor-Seminar und die Leitung eines Projektstandes während der Science Week, bei dem ich mit Grundschulkindern ein Experiment zur Unzuverlässigkeit von Augenzeugenberichten durchführte. Ich konnte mir meine Zeit, bis auf die festen Meetings, eigentlich frei einteilen und habe mich dann jeden Freitag online mit meiner Betreuerin getroffen, um kurz die Woche zu reflektieren.

Apropos online.. bedingt durch Covid-19 war es mir in der ersten Zeit (Oktober bis Januar) kaum möglich an der Uni zu arbeiten, was aber durch die vielen Campingausflüge und Städtetrips nicht allzu sehr ins Gewicht fiel. Ab Februar schlich sich ein angenehmes „Normalitätsgefühl“ beim Kaffeetrinken mit Kolleg*innen und gemeinsamen Mittagspausen ein.

Eine Vergütung bekam ich für die Zeit im Praktikum nicht. Allerdings wurde mir eine bezahlte Stelle auf Stundenbasis an der UL angeboten, um die angefangenen Projekte abzuschließen, die ich nach so einer langen Zeit natürlich auch ungern an jemand anderes abgeben wollte.

Fazit

Das war das beste, intensivste und lehrreichste Praktikum, das ich bisher erleben durfte. Alle Kolleg*innen waren uneingeschränkt hilfreich, wertschätzend und kompetent. Ich bin mir sicher, dass die Arbeitsbeziehungen und Freundschaften nicht mit meiner Rückkehr nach Deutschland enden und freue mich unheimlich auf die nächsten Monate und die daraus entstehenden Publikationen.

Ich habe in der Zeit sehr viel über mich und meine Arbeitsweisen gelernt und bin definitiv daran gewachsen. Beispielsweise besteht nun auch kein Zweifel mehr daran, dass ich in der Forschung tätig sein möchte und die nächsten Schritte dazu sind (auch teilweise durch das Praktikum und hervorragende Referenzen) in greifbarer Nähe.

Darüber hinaus ist Irland der Wahnsinn und nicht nur bekannt für die endlosen Wiesen, Kühe, Schafe, Regenbögen und Kleeblätter, sondern außerdem ein Surfer*innenparadies. Es bietet sogar Möglichkeiten für Wildvögel- und Walbeobachtungen! Die einzige Empfehlung zum Schluss: Irland ist im Sommer sicher noch schöner als im Herbst/Winter und trotzdem blicke ich schon jetzt nostalgisch auf die Zeit zurück.

Wiener Stadtverwaltung von innen: Das Magistrat 40, Österreich, 2 Monate 2021

Vorbereitung und Anreise

An dem Hochschulinformationstag der HöV im Juni 2019 hat sich das Erasmus+-Programm vorgestellt und uns die Möglichkeit vermittelt, im Rahmen unserer Gastausbildung, ins Ausland zu gehen. Deshalb war mir schon vor Beginn des Studiums klar, dass ich ins Ausland gehen möchte und ich bin froh, dass mein Dienstherr eine Gastausbildung im Ausland auch befürwortet hat. Aufgrund meines nicht vorhandenen englischen „Knowhows“ und die zahlreichen Praktikumsberichte, die auf der Homepage der HöV zu finden sind, habe ich mich dazu entschlossen, mich bei der Stadt Wien zu bewerben. Meine Bewerbung habe ich an Dr. Christian Wimmer geschickt, der für die Koordination der Praktikanten zuständig ist. Meine Infos habe ich aus der Website der Stadtverwaltung gezogen, die extra für ausländische Praktikumsbewerber erstellt worden ist. Da ich mich schon im September 2019 beworben hatte, erhielt ich innerhalb von einer Woche die Zusage von Herrn Dr. Wimmer. Als Einsatzbereich wählte ich die „Leistungsverwaltung“. Somit hatte ich meinen Praktikumsplatz schonmal in der Tasche. Kurz nach Weihnachten 2020 habe ich mich auf Wohnungssuche begeben und mich um den Erasmus+-Antrag gekümmert. Da bei den Erasmus+-Anträgen eine Unterschriftenreihenfolge eingehalten werden muss, empfehle ich jeden diesen so früh wie möglich einzureichen um noch genügend Zeitpuffer für Komplikationen zu haben. Meine Unterkunft habe ich auf AirBnB angefragt. Meine Unterkunft war zwar nicht unbedingt luxuriös, aber für die zwei Monate hat sie auf jeden Fall gereicht. Des Weiteren habe ich ein AirBnB bevorzugt, da ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, was uns Corona im Sommer so bringen wird, und ich die Stornierungsmöglichkeiten des Anbieters nicht missen wollte.

Die Wiener Stadtverwaltung, mein Arbeitgeber

An meinem ersten Tag wurde ich herzlich durch die Sekretärin des MA 40, Sozialzentrum 2 Walcherstraße empfangen. Nach ein paar Unterschriften und der Schlüssel-/ Kartenübergabe wurde ich von meinem Gruppenleiter abgeholt, meiner Betreuerin und schließlich allen anderen Mitarbeitern des 5. Stocks vorgestellt. Allein in diesem Sozialzentrum arbeiten 140 der insgesamt ca. 67.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Das Sozialzentrum der Walcherstraße ist für die Mindestsicherung des 1.-8., sowie des 20. Bezirks zuständig. Schön fand ich, dass ich in jedes Gebiet reinschnuppern durfte, d.h., dass ich unter anderem bei der Kanzlei (Postverteilung, Koordination), bei den Referenten (Sachbearbeiter der Mindestsicherung) und bei den Sozialarbeitern (zuständig z.B. für einmalige Sonderzahlungen und Klientengespräche) einen Einblick bekommen konnte. Interessant für mich war das Ausmaß der Verwaltung zu sehen, da ich ja eher kleinere Verwaltungen gewohnt bin. Des Weiteren war ich froh mich in meiner Muttersprache verständigen zu können, obwohl ich das direkte Wienerisch auch nicht auf Anhieb verstehen konnte. Meine Arbeitszeit betrug von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr (mit einer inkludierten Mittagspause von einer Stunde). Zu meinen Aufgaben zählten die Überprüfung der Anträge auf Mindestsicherung auf Vollständigkeit, die Überprüfung der jeweiligen Personendaten durch Systemabfragen, die Unterstützung bei Beratungen innerhalb der Servicezone im Kundenkontakt und das Anfordern und das anfängliche Bearbeiten von Anträgen. Eine gesonderte Vergütung habe ich von der Stadt Wien nicht erhalten, da ich meine vollständige Besoldung von meiner Stammbehörde erhalten habe.

„Wien — Burgtheater 1“ by dugspr — Home for Good is licensed under CC BY-NC 2.0

Fazit

Es war die richtige Entscheidung ins Ausland zu gehen und damit neue Erfahrungen zu sammeln. Manchmal muss man sich auch einfach mal was trauen. 😉

Praktikum bei einer NRO zu Klimaschutz und Klimawandel, Ungarn, 3 Monate 2021

Einleitung

Sitzungssaal im Parlament in Budapest, Foto privat

Im Zuge meines Bachelorstudiums Klimaschutz und Klimaanpassung ist eine dreimonatige Praxisphase vorgesehen, welche ich mich entschloss, im Ausland zu absolvieren.
Das Hauptkriterium für die Wahl des Landes war, eine neue Kultur kennenzulernen und auch die Landessprache sollte mir noch unbekannt sein. Außerdem wollte ich gerne in Europa bleiben, um die Arbeit in der EU besser kennenzulernen. Nach der Kontaktierung verschiedener Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NROs) im Umweltschutz entschied ich mich für ein Praktikum bei der NRO CEEweb for Biodiversity in Budapest, Ungarn. Dort arbeitete ich drei Monate vom 1. September bis zum 30. November 2021 im Klimaschutz an dem Projekt „Game On! Don’t let climate change end the game!“ mit.

Vorbereitung und nützliche Tipps

In der Tram, Foto privat

Meiner Erfahrung nach sind Initiativbewerbungen in der Regel gerne gesehen und wenn man im Vorhinein schon mal eine nette Anfrage mit kurzer Vorstellung schreibt, spart man sich auch jede Menge Arbeit an Bewerbungsschreiben. Natürlich ist es gut, schon früh mit der Planung anzufangen, ein halbes Jahr im Voraus war für mich passend, um als Freemover mein Praktikum selbst zu organisieren. Wenn man sich auf Stellenausschreibungen im Ausland bewerben möchte, sollte man eventuell zwei bis drei Monate mehr einplanen, um den Fristen gerecht zu werden.


Die Wohnungssuche in Ungarn hat sich als kompliziert herausgestellt. Da ich in Deutschland schon seit fünf Jahren in einer WG wohne und sich das immer als sehr kommunikativ erwiesen hat, plante ich auch in Budapest in eine WG zu ziehen, um mit den Ungarn möglichst viel in Kontakt zu kommen und auch richtigen Kulturaustausch zu erleben. Während in Deutschland WG-gesucht.de einen wunderbaren Überblick über freie Zimmer liefert, hat Ungarn keine derartige Website. Die gängigen Seiten waren für Langzeitmiete und meistens für ganze Wohnungen und dementsprechend teuer. Die Lösung dazu ist Facebook, wo man in verschiedenen Gruppen nach Inseraten suchen kann, die ein Zimmer anbieten. Nach langer Suche fand ich dann auch eine drei-Personen WG mit guter Lage und Preis.
Mit großer Enttäuschung musste ich leider feststellen, dass die WG in Ungarn nicht mit Deutschland zu vergleichen war. Letztendendes war die Situation so unangenehm, dass ich nach anderthalb Monaten auszog und die restliche Zeit in einem Hostel verbrachte. Bei Gesprächen mit anderen Ungarn hat sich herausgestellt, dass ich zwar auf besonders unsoziale Mitbewohner gestoßen war, das WG-Leben in Ungarn aber generell nicht so kommunikativ wie in Deutschland ist und mehr zu Zweck-Gemeinschaften tendiert wird. Demnach kann ich nicht wirklich zu WGs mit Anwohnern in Ungarn raten, vielmehr ist es sinnvoll, sich rechtzeitig um einen Platz in einem AirBnB zu kümmern, selbst wenn dieser teurer sein sollte, oder eine WG mit anderen Internationalen zu wählen.

Budapest, Ausblick auf rechte Seite der Donau (Pest), Foto privat

Kultur

Anders als meine Mitbewohner waren meine Kollegen sehr freundlich, höflich und hilfsbereit und haben mich direkt ins Team integriert. Ich würde die Kultur allgemein als sehr höflich, ruhig und zu Fremden eher distanziert einschätzen. Anders als in südlichen Ländern gibt es hier kein Hupen auf den Straßen, keine lauten Ausrufe, aber auch weniger lächelnde Begrüßungen im Alltag. Die Ungarn, die ich besser kennen lernen durfte, waren dafür sehr gastfreundlich und lieb.

Budapest, Ausblick auf linke Seite der Donau (Buda), Foto privat

Gastunternehmen

CEEweb ist eine sehr engagierte internationale Organisation, die ich uneingeschränkt als Praktikumsplatz weiterempfehlen kann. Meine Aufgaben waren vielseitig und nützlich und ich hatte das Gefühl, mich sehr gut einbringen zu können. Von Beginn an wurde ich sofort in die Arbeit integriert, meine Meinung wurde zu vielen Aspekten erfragt, berücksichtigt und wertgeschätzt. Vergütung kann die NRO nicht anbieten, da die eigene Finanzierung auf Fördermitteln beruht und diese nur begrenzt vorhanden sind. Die Arbeitssprache bei CEEweb ist Englisch, wenngleich fast alle Mitarbeiter Ungarn sind.


Zwar kann ich spezifisch von meinen Aufgaben berichten, allerdings kann man diese nicht für andere Praktika bei CEEweb generalisieren, da jedes Projekt einzigartig ist und die Aufgaben damit stark variieren, sogar schon im Rahmen eines einzelnen Projektes je nach Umsetzungsphase. Ich habe während meiner Zeit dort viel Recherche betrieben, Texte geschrieben, Videos gefilmt, Öffentlichkeitsarbeit betrieben sowie bei der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen mitgewirkt. Die Arbeitsmenge war immer adäquat zu den Arbeitszeiten, sodass alles gut zu bewältigen war, man sich aber nie langweilen musste. In meinem Projekt war die Arbeitszeit flexibel, aber im Grunde genommen ging ein Arbeitstag von neun Uhr morgens bis fünf Uhr abends. Die Betreuung war exzellent, alle Aufgaben wurden klar kommuniziert und auf Nachfragen immer mit Erklärungen reagiert. Abgesehen von meinem Vorgesetzten waren noch zwei andere direkte Ansprechpartner für mich in der Organisation, welche ich bei Problemen auch hätte kontaktieren können.

Fazit

Während meines Praktikums habe ich sehr viel gelernt, sowohl bei CEEweb über die Arbeit von NROs und EU-Projekten als auch außerhalb der Organisation, kulturell über Land und Leute. Ich kann ein Praktikum hier durchaus empfehlen, Budapest ist eine schöne Stadt, Ungarisch eine faszinierende bis schon fast lustige Sprache und CEEweb ist ein sehr angenehmes Unternehmen. Generell sind Auslandsaufenthalte grundsätzlich immer lehrreich und für mich war es eine gute Möglichkeit, in den Kulturraum Osteuropas Einblick zu gewinnen.

Donauknie bei Visegrád, Foto privat

Fremdsprachenassistentin in England, 4 Monate 2021-22

Vorbereitungen

Die Vorbereitungen waren in Bezug auf Praktikumsplatz und Wohnungssuche einfach: Eine Dozentin an meiner Universität im Fachbereich Anglistik, die gute Beziehungen mit vielen englischen Schulen hat, gab mir eine Liste mit Schulen, die in der Vergangenheit bereits Fremdsprachenassistent*innen aufgenommen hatten. Ich suchte mir eine aus, schrieb eine Bewerbung und wurde eingestellt. Eine der Lehrerinnen an dieser Schule hatte wiederum eine Bekannte, die mir für die Zeit des Praktikums ein Zimmer vermietete.

Extrem schwierig waren dagegen die rechtlichen Hürden, welche es zu überwinden galt. Da das Vereinigte Königreich nicht mehr in der EU ist, benötigen Studierende für die Aufenthaltserlaubnis ein Visum, die sogenannten T5 Worker Visa. Erasmus teilte mir dies auch frühzeitig mit und ich kümmerte mich mit viel Vorlauf darum. Dennoch war der Prozess bis zur Erteilung dieses Visums so schwierig, dass ich meine Stelle nicht wie geplant am 20.09.21 antreten konnte, sondern erst am 01.11.21, da ich mein Visum erst Mitte Oktober erhielt und bis dahin natürlich keinen Flug buchen konnte. Zum Beispiel benötigte ich, um überhaupt den Onlineantrag für das Visum auszufüllen, ein ‚Certificate of Sponsorship‘ vom British Council. Die geschätzte Bearbeitungszeit für die Erteilung dieses Dokuments gibt das BC selbst auf seiner eigenen Homepage mit 4 Wochen an. Gewartet haben ein Kommilitone aus Trier und ich darauf aber mehr als 12 Wochen. Und erst dann konnten wir unsere Visaanträge überhaupt stellen. Das Verfahren war lang, nervenaufreibend und kostspielig. Es gab keine Ansprechpartner*innen an den entsprechenden Stellen, man wurde, wenn überhaupt, nur mit hohlen Phrasen vertröstet.

Gastunternehmen

Arnewood School

Mein Gastunternehmen war die Arnewood School in New Forest. Von diesem Unternehmen kann ich nur Positives berichten. Insbesondere waren die betreuenden Lehrkräfte sehr freundlich, der Alltag war strukturiert und meine Aufgaben waren klar formuliert. Ich hatte den Eindruck, dass meine Anwesenheit als Gewinn angesehen wurde, und fühlte mich schnell als Teil des Kollegiums. Eine besonders enge Beziehung hatte ich zu meinen betreuenden Lehrkräften, die mir alles zeigten und sich sehr bemühten, dass der Aufenthalt auch für mich gewinnbringend und angenehm war. Eine zusätzliche Vergütung zahlte die Schule nicht. Die Sprache war Englisch und ich konnte meine Sprachkenntnisse verbessern, da alle sehr hilfsbereit waren, auch die Schüler*innen.

Insgesamt lautet mein Fazit:

Der Aufenthalt an sich war sehr gut, auch wenn er wegen der Covid-19 Pandemie vorzeitig endete. Ich konnte wertvolle Erfahrungen sammeln und habe viele Menschen kennengelernt, mit denen ich noch lange weiterhin den Kontakt halten möchte.

Die Vorbereitungen waren allerdings fast unmöglich. Letztendlich hatte ich großes Glück, dass ich überhaupt die Reise antreten konnte. Hätte mich meine Familie nicht während der Verzögerungen unterstützt, hätte ich das Vorhaben ganz aufgeben müssen, denn ich habe zwei Monate ohne Wohnung und Arbeit dagestanden. Ich würde einen Aufenthalt in England derzeit nicht empfehlen und hoffe, dass die Einreisebestimmungen bald wieder besser gestaltet werden können. Der gegenwärtige Zustand ist nicht haltbar und wird dem akademischen Austausch wohl sehr schaden.

Praktikum in der chemischen Industrie (Politikwissenschaften) in Belgien, 5 Monate 2022

Zwischen März und Juli 2022 habe ich mein Praktikum im Europabüro Brüssel des Verbands der Chemischen Industrie e.V. (VCI) absolviert. Der VCI vertritt die Interessen von über 1.900 deutschen Mitgliedsunternehmen der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie und hat mir in meinem Praktikum ermöglicht, über ein sehr breites Themenfeld Einblick in die Arbeit von Interessensverbänden und deren Zusammenspiel mit den europäischen Institutionen zu bekommen.

Atomium, Brüssel

Bereits von meinem ersten Tag in Brüssel an wurde ich hervorragend in das Team aufgenommen und integriert und habe schnell gemerkt, dass ich mich dort wohlfühlen werde. Ich habe von unserem Büroleiter einen groben Überblick über den VCI und die Aufgaben und Arbeit des Brüsseler Büros erhalten und wurde dann schnell und konkret in die ersten Aufgaben eingearbeitet. In den kommenden Tagen konnte ich dann in Terminen mit den einzelnen Referenten mehr über deren spezifische Aufgaben und Themenfelder erfahren und mir einen guten Überblick verschaffen.

Parlament Plenum und Bürogebäude

Zu meinen regelmäßigen Aufgaben gehörte so etwa das Monitoring des Amtsblatts der Europäischen Union, in dem alle Gesetzgebungsakte der EU veröffentlicht werden. Für uns waren hier im speziellen chemie- und pharmabezogene Legislativakte von Interesse, die an die jeweiligen Fachreferenten in Brüssel, aber v.a. auch an die Fachreferenten im VCI-Hauptsitz in Frankfurt verteilt werden mussten. Darüber hinaus musste ich regelmäßig die Tagesordnungen der relevanten Ausschüsse des Europäischen Parlaments, insbesondere des Umwelt-, Wirtschafts-, Binnenmarkts- und Rechtsausschusses, nach relevanten Punkten screenen, um zum einen die Referenten über anstehende Diskussionen oder Abstimmungen zu informieren, und zum anderen entsprechend deren Aufgabenstellung die Tagesordnungspunkte per Livestream, oder wenn immer möglich, auch live im Ausschuss, zu protokolieren.

Thematisch tief wurde ich dann in der Arbeit mit den einzelnen Referenten zu deren Fachbereich eingebunden. Als Verband für die Chemie- und Pharmaindustrie sind für den VCI viele Themenfelder und Politikbereiche auf der Tagesordnung. Dies sind etwa Agrar- und Landwirtschaftspolitik, Arzneimittelpolitik, der Kern des europäischen Chemikalienrechts, die Verordnungen REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) und CLP (Classification, Labelling and Packaging) oder Nachhaltigkeits- und Umweltpolitik.

Ausblick auf Brüssel

Besonders auf letztgenannten Punkten, in enger Kombination mit der europäischen und deutschen Energiepolitik, lag hierbei mein Arbeitsschwerpunkt. Alles drei steht seit dem 24. Februar und dem Beginn des russischen Angriffskriegs mit im Zentrum der europäischen Politik und ist besonders für die deutsche Chemieindustrie von elementarer Bedeutung, ist sie doch, wie Deutschland insgesamt, als Großverbraucher von russischen Erdgasimporten abhängig. So fand gleich in der ersten Woche meines Praktikums die eine Pressekonferenz des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und Kommissars für Klimaschutz statt, in der er den sog. REPowerEU-Plan vorstellte, mit dem die Kommission die massive und kurzfristige Verringerung der Abhängigkeit von russischer Energie plante, und über den ich sogleich berichten sollte. Mit einem Augenzwinkern kann ich also rückblickend von einer Art Feuertaufe sprechen. Dieser REPowerEU-Plan sollte sich dann auch zusammen mit den aktuellen und drohenden Folgen des Krieges in der Ukraine wie ein roter Faden durch mein Praktikum ziehen.

Triumphbogen im Parc du Cinquantenaire

Auch beim Vortragen dieser Standpunkte in den Politikbetrieb der Europäischen Union konnte ich unterstützen, so zum Beispiel bei Treffen mit den Assistenten unterschiedlicher Abgeordneter oder bei Veranstaltungen, die ich zu organisieren und durchzuführen half. So veranstaltete der VCI etwa eine Podiumsdiskussion im Europäischen Parlament zur neuen Lieferketten-Gesetzgebung („Corporate Sustainability Due Diligence“), bei der u.a. die Abgeordneten Anna Cavazzini (Grüne/ Greens/EFA)) und Axel Voss (CDU/ EVP) sprachen, und in deren Vorbereitung ich stark involviert war.

Im Rückblick auf die vergangenen fünf Monate kann ich nur von einem großartigen Praktikum schwärmen, in dem ich überdurchschnittliche Einblicke erhalten habe und mir viel mehr als das Versprochene beigebracht und ermöglicht wurde. Ich habe tolle Kollegen kennengelernt, unzählige Veranstaltungen mit vielen interessanten Leuten besuchen dürfen und mehr als die Arbeitseinblicke bekommen, die ich mir gewünscht hatte. Insofern blicke ich absolut zufrieden auf mein Praktikum beim Verband der Chemischen Industrie e.V.

Praktikum bei Thalamus s.c. in Santiago de Compostela, 01.05.-01.07.2022

Vorbereitung

Auf die Receiving Organisation bin ich durch gezielte Internetrecherche gestoßen. Persönlich war es mein Ziel das Praktikum zu nutzen, um mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Ich wollte Erfahrungen sammeln, die mir als angehende Psycholog*in helfenwürden Emotionen zuordnen und somit meine innere Gefühlswelt besser verstehen zu können. Diese Emotionskontrolle dient der eigenen Persönlichkeitsentfaltung und Bedürfnisbefriedigung einer Psycholog*in.

Die Internetseite von Thalamus hat mich auf Anhieb begeistert: Inhalte aus dem Studium, wie beispielsweise Emotionale Intelligenz – was auch an die oben erwähnte Emotionskontrolle anknüpft – sowie positive Psychologie, sind Teil der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen von Thalamus s.c. Bereits während des telefonischen Vorstellungsgesprächs entwickelte sich ein höchstspannender Austausch über Psychotherapie mit Kindern und das Gespräch gab mir die Möglichkeit mich vorzustellen, meine Intentionen für das Praktikum zu erläutern und meine allgemeine Sichtweise auf die Rolle der Psycholog*innen bei der kindlichen Entwicklung darzustellen. Zudem beschrieb mir meine zukünftige Betreuerin ihre Sichtweise und Arbeitseinstellung. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt, meine Ideen wurden positiv aufgenommen und die Entwicklung des Gespräches weckte Vertrauen in die Praktikumsstelle.

Kurze Zeit nach Ende des Gesprächs rief sie mich zurück und bestätigte mir den Praktikumsplatz. Insgesamt würde ich jedem*r raten: Überlegt euch welche Themeninhalte euch bereits im Studium interessiert haben und welche ihr gerne vertiefen wollt und mit praktischer Erfahrung durch eine andere Perspektive erweitern möchtet. Basierend auf diesen Wünschen kann die Recherche beginnen!

Gastunternehmen

Morgens um 10 Uhr begann mein Praktikum. Von 14 bis 15 Uhr gab es eine Mittagspause, die ich häufig mit meiner Betreuerin und den anderen beiden Mitarbeiter*innen verbrachte und anschließend arbeitete ich nochmals von 15 bis 19 Uhr. Der Fokus meiner Betreuerin lag bei der Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen und damit bei Sitzungen, die auf Spanisch als „reeducación“ bezeichnet werden. Diese Sitzungen werden für Schulkinder angeboten, die Legasthenie, ADHS, Autismus oder andere Lernschwierigkeiten aufwiesen und werden dazu genutzt um ihre, unter anderem, Aufmerksamkeit, soziale Kompetenzen, Lese- und Schreibkompetenz und exekutive Verarbeitungsfunktionen zu stärken und somit den Schulalltag und die Schulleistung für sie zu verbessern. An den meisten Sitzungen durfte ich teilnehmen. Lediglich in Einzelfällen, bei größeren Familiensitzungen oder wenn die Patienten*innen angaben, dass Ihnen meine Teilnahme nicht recht ist, nahm ich nicht Teil.

Zu Beginn des Praktikums nahm sich meine Betreuerin Zeit mit mir die einzelnen Klient*innen durchzugehen. Sie zeigte und erklärte mir die Evaluationen von Testergebnissen, die Einführungsinterviews mit den Eltern, die Fragebögen, die von einer Lehrer*in ausgefüllt werden müssen und führte mich in den bisherigen Therapieverlauf ein. Sie besprach mit mir die Vorbereitungen der jeweiligen Sitzungen und fragte auch nach meiner Einschätzung. In die Sitzungen wurde ich schrittweise integriert, sodass ich nicht nur zuhören, sondern auch Fragen stellen durfte und substanzieller Bestandteil der Sitzungen wurde. Weitere Aufgaben, die ich nach Erklärung übernahm, waren die Auswertung von Testergebnissen, die Durchführung des Wechsler Intelligenz Tests oder des d2 Aufmerksamkeitstest. Manchmal durfte ich die „reeducación“ Sitzungen im Vorfeld konzipieren. Da Spanisch meine Muttersprache ist, war die Kommunikation und Sprache kein Problem. Bei bestimmtem Fachvokabular musste ich anfänglich nach genauerer Erklärung bitten. Dem wurde stets freundlich begegnet und es bestand große Bereitschaft mir die Konzepte und Begriffe auf Spanisch zu erklären.

Fazit

Es hat mich besonders fasziniert zu sehen wie unterschiedlich Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen verläuft. Ich habe die Wichtigkeit bis hin zur Notwendigkeit des Spiels und der Einbeziehung der Vorstellungskraft von Kindern erkannt, die es ihnen ermöglicht auf Ihre Weise ihrer Innenwelt Ausdruck zu geben. Der Vielfalt, mit der Kinder ihre Emotionen erleben, ausdrücken und verstehen, sollte möglichst mit Offenheit und Flexibilität begegnet werden, um die Methoden individuell an das Kind und seine Persönlichkeit und Umgangsweisen anzupassen. Im Umgang mit Kindern und ihrer scheinbar unendlichen Vorstellungskraft merkte ich, dass mein eigenes inneres Kind aktiviert wurde und dies schließlich hilfreich für die Interaktion mit den Kindern war, da ich dem Kind auf seiner oder ihrer Augenhöhe begegnen konnte.

Meine Betreuerin verfolgte zudem einen systemischen Ansatz, sodass ich viel über Einflüsse der innerfamiliären Interaktionsweisen und ausgesprochenen und unausgesprochenen Erwartungen auf die einzelnen Personen eines Systems lernte. Mit den engsten Bezugspersonen der Kinder wurde stetig Kontakt gehalten. Von 10 Therapiesitzungen fanden zwei als Familiensitzungen statt.

Insgesamt war es interessant zu beobachten inwiefern kulturelle Unterschiede – obwohl Deutschland und Spanien beides Länder der Europäischen Union sind – teilweise zu einer anderen Umgangsweise mit den Klient*innen führten, da die angenommene Grundhaltung an die Therapie und die Rolle der Therapeut*in variiert.

Darüber hinaus ermöglichte mir meine Praktikumszeit durch die erlangten Erkenntnisse eine persönliche sowie fachliche Weiterentwicklung zu erfahren.

Erfahrungsbericht – Praktikum bei Front Design in Stockholm, April bis September 2022

Ich habe mich dazu entschieden mein praktisches Auslandssemester für sechs Monate in einem kleinen Produkt- und Möbeldesignbüro in Stockholm, Schweden, zu absolvieren. Zu Beginn meiner Bewerbungsphase für das obligatorische Praxissemester in der Fachrichtung Innenarchitektur an der Hochschule Trier, habe ich mir die Frage gestellt, was ich von meiner Zeit in einem fremden, neuen Land mitnehmen möchte und welche Erfahrungen mich auf meinem Weg als zukünftige Innenarchitektin bestärken könnten. Da mich die skandinavische Designwelt, und insbesondere der schwedische Designstil, sehr interessieren und mich der Minimalismus und die handwerklichen Kenntnisse der Skandinavier sehr beeindrucken, startete ich meine Suche nach einem Praktikumsplatz in Kopenhagen, Stockholm und Oslo. Es war mir bei der Suche besonders wichtig ein Büro zu finden, welches sich auf Produkt- und Möbeldesign spezialisiert. In dem Studiengang Innenarchitektur an der Hochschule Trier fokussiert sich ein Teil der Lehre auf das Designen von Möbelstücken. Da mich dieser Bereich immer besonders interessiert hat, nahm ich mir vor, mit diesem Praktikum festzustellen, ob ich mich eventuell in Zukunft auf diesem Gebiet spezialisieren möchte.

Bei der Suche nach Designstudios in Stockholm bin ich dann auf das Designstudio Front Design gestoßen. Mich haben die Webseite und die dort präsentierten Projekte direkt angesprochen und ich habe mich sehr schnell dazu entschieden das Studio anzuschreiben. Nach ein paar Wochen kam dann eine Antwort auf meine Bewerbung und es wurde ein Termin für ein Skype-Gespräch vereinbart. Da das Studio in Stockholm liegt und die Mitarbeiterinnen alle schwedischer Herkunft sind, verlief die Kommunikation zu Beginn ausschließlich auf Englisch. Aus diesem Grund war ich vor dem Gespräch sehr nervös, da ich seit längerer Zeit keine Unterhaltung mehr auf Englisch geführt hatte. Zu meinem Glück stellte sich heraus, dass die Assistentin, mit welcher ich das Gespräch führte, in Deutschland studiert hat und daher auch auf Deutsch mit mir kommunizieren konnte. Somit löste sich die anfängliche Anspannung schnell auf und es entstand ein angenehmes Gesprächsklima zwischen uns. Ich bin mit einem sehr guten Gefühl aus dem Gespräch gegangen und habe dann auch nach ein paar Tagen die Zusage bekommen, dass ich für die Praktikumsstelle angenommen wurde.

Das Studio Front Design liegt im Herzen Stockholms und ist daher sehr gut mit der Tunnelbana (Metro) erreichbar. Da in der Designwelt das Arbeiten an neuen und aktuellen Projekten meistens geheim gehalten werden muss, ist das gesamte Studio mit langen Vorhängen umhüllt. Somit wird der Einblick in die Innenräume von der Straße aus verhindert. Die äußere Erscheinung des Gebäudes ist daher eher unscheinbar. Im Inneren befinden sich die Räume einer wunderschönen alten Druckerei, welche neugestaltet und zu dem heutigen Studio umfunktioniert wurden. Die beiden Mitgründerinnen Anna Lindgren und Sofia Lagerkvist lernten sich schon im Laufe ihres Industriedesign-Studiums an der Universität Stockholm kennen und arbeiten seitdem zusammen an ihren ausgefallenen und experimentierfreudigen Projekten. Das Front Design Team wird durch die dritte Mitarbeiterin vervollständigt, welche die Assistentin der beiden Designerinnen ist. Diese ist ebenfalls für die Praktikant*innenbetreuung zuständig. Das Studio fokussiert sich auf Produktdesign und hat schon mit vielen großen und bekannten Designunternehmen zusammengearbeitet.

Was ich als sehr positiv empfunden habe ist, dass ich nicht die einzige Praktikant*in im Studio war. Im Laufe meiner sechs Monate bei Front Design haben mich verschiedene Menschen begleitet und sich immer wieder abgewechselt. Wir waren immer zwei bis vier Praktikant*innen und hatten dadurch immer jemanden mit dem wir zusammenarbeiten und Zeit verbringen konnten. Die anderen Praktikanten*innen waren alle aus unterschiedlichen Ländern, was eine große Internationalität im Studio förderte. Die Arbeitssprache war daher die meiste Zeit Englisch. Nur bei manchen Aufgaben oder Erklärungen hat die Assistentin teilweise zu Deutsch gewechselt, da es schneller und einfacher war Dinge zu erklären.

Bei dem Prozess der Ideenfindung und des anfänglichen Brainstormings arbeiten Anna und Sofia meistens alleine, da ihren Kunden sehr wichtig ist, dass die Designs und der Ursprung der Ideen von den beiden Designerinnen stammen, welche die Marke und das Studio Front Design verkörpern. Im weiteren Arbeitsprozess, bei welchem es sich um das Weiterentwickeln und Experimentieren, bis zur Finalisierung des Entwurfs handelt, werden die Praktikant*innen mit eingebunden. Zu meinen grundlegen Aufgaben zählten dabei die Umsetzung von handangefertigten Zeichnungen in 3D-Modelle mit dem Zeichenprogramm Rhinoceros, das Experimentieren mit verschiedenen Materialmöglichkeiten, das Bauen von Maßstabsmodellen und Mockups von Möbeln, und viele weitere spezielle Aufgaben, welche sich auf die individuellen Projekte bezogen. Insgesamt habe ich mit vielen neuen Programmen gearbeitet und sehr viel praktische Erfahrung zur Möbelkonstruktion und -entwicklung gesammelt, welche ich im weiteren Verlauf meines Studiums sicherlich anwenden kann.

Ein Projekt, an dem ich den Großteil meines Praktikums gearbeitet habe, trägt den Namen „Design by Nature“. Die in Kooperation mit den Marken Moroso und Kvadrat Febrik entwickelten Möbel und Stoffe sind, wie der Titel schon andeutet, durch die Natur Schwedens inspiriert. Mein Praktikum hat damit begonnen, dass ich mit einer anderen Praktikantin in einen der zahlreichen Nationalparks, welche sich im Umkreis von Stockholm befinden, fahren und Materialien aus der Natur für einen „nature-table“ sammeln musste. Des Weiteren bestanden unsere Aufgaben für dieses Projekt darin, Videos von Schatten von Bäumen und Pflanzen aufzunehmen, welche für eine spätere Projektion in einer Ausstellung in Mailand verwendet wurden. Generell fokussierte sich meine erste Phase des Praktikums auf das Hinarbeiten auf diese besagte Ausstellung, welche sehr wichtig für das Studio und dessen weitere Laufbahn in der Designwelt war. Ich arbeitete viel mit den einzelnen Stoffen und überlegte gemeinsam mit den beiden Designerinnen und der Assistentin wie man diese am besten in der fertigen Ausstellung präsentieren könnte. Allgemein hat die Arbeit an diesem Projekt sehr viel Spaß gemacht und ich habe viele neue Dinge über die Vorbereitung von Ausstellungen und das präsentieren eigener Arbeiten und Objekte gelernt.

Einer der negativen Aspekte am Praktikum bei Front Design war, dass die Praktikant*innen nicht bezahlt wurden. Da die Lebenshaltungskosten in Schweden und Skandinavien allgemein höher als in Deutschland sind und die Kosten für eine Unterkunft in Stockholm ebenfalls sehr hoch sind, kann es sein, dass es sich nicht jede*r leisten kann ohne Gehalt in Stockholm ein Praktikum zu absolvieren. Das Erasmus+ Programm ist eine große Hilfe, da die Preisgruppen an die jeweiligen Länder angepasst sind. Dennoch deckt der Betrag größtenteils nur die Kosten der Unterkunft und ist nicht ausreichend für die allgemeinen Alltagsausgaben. Zur Wohnungssuche in Stockholm ist allgemein noch zu sagen, dass man rechtzeitig damit anfangen sollte nach einem Zimmer/ einer Wohnung zu suchen. Facebook-Gruppen können dabei eine große Hilfe sein und ebenfalls die Webseite „blocket“. Ich persönlich habe zu Beginn in verschiedenen Airbnbs gelebt, was hier in Stockholm anscheinend für längere Zeiträume ganz normal ist. Man lebt meistens mit einer Familie oder dem Vermieter zusammen, was vielleicht nicht für jeden etwas ist, mir aber gut gefallen hat, da man auch Einheimische und die schwedischen Sitten besser kennenlernen kann. Nach zwei Monaten hatte ich das Glück über eine Freundin eine Wohngemeinschaft, 20 Minuten von der Innenstadt entfernt, zu finden. Die WG war sehr international, da alle sechs Mitbewohner unterschiedlicher Herkunft waren und ich hatte großes Glück für die letzten vier Monate meiner Zeit in Stockholm dort wohnen zu können.

Zusammenfassend kann ich nur jedem empfehlen ein Praxissemester im Ausland zu absolvieren. Es ist immer eine Bereicherung für einen selbst eine neue Sprache, eine neue Kultur und neue Menschen kennenzulernen. In meiner Zeit habe ich sehr viele unterschiedliche und wundervolle Charaktere getroffen. Außerdem hat mir dieser sechsmonatige Einblick in die Arbeit eines Designstudios geholfen, meine Zukunft und meine Ziele weiter zu formen und zu definieren. Ich hatte eine sehr schöne Zeit und möchte Schweden und Stockholm auf jeden Fall wiedersehen.

Erfahrungsbericht: Zwei Monate Auslandspraktikum im Ozanam House, Dublin

Vorbereitung:

Die Frage „Wie bist du auf das Praktikum im Ozanam House in Dublin gekommen?“ lässt sich relativ leicht beantworten. Seitdem ich vor ein paar Jahren schon Auslandserfahrung sammeln durfte, war immer mein Wunsch noch einmal für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen. Anhand weniger praxisbezogener Module in meinem Studium schien ein Einblick in eine weitere soziale Organisation eine gute Möglichkeit mehr praktische Erfahrung zu sammeln. Das Praktikum im Ausland – zwei Fliegen mit einer Klappe. Mein Entschluss stand fest, doch ab dann summierten sich die Fragen: Welches Land ist für mein Auslandspraktikum zwecks Sprache, Visum, etc. am günstigsten? Wie kann ich ein Praktikum im Ausland finanzieren? Gibt es eine Organisation, die mich während des Aufenthaltes unterstützt? Nachdem ich mich an eine Mitarbeiterin der Universität Trier gewandt hatte, bekam ich den Tipp mich über die Internetseite der a.i.m. rlp zu informieren. Hier konnten mehrere meiner Fragen schnell beantwortetet werden. Zum einen bewarb ich mich über diese Seite für die Erasmus+ Förderung, zum anderen bekam ich zusätzlich Hilfe bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Eine Kontaktliste verschiedener Organisationen für vier unterschiedliche Länder wurde mir per E-Mail zugesendet. Die Anzahl, sowie die Institutionen der irischen Kontaktliste, und der Fakt noch nicht in diesem Land gewesen zu sein, überzeugten mich direkt. Also bewarb ich mich bei fünf verschiedenen sozialen Organisationen in ganz Irland.

Die Kommunikation mit dem Ozanam House war von Beginn an unschlagbar. Schnell bekam ich einen Termin für ein Online-Bewerbungsgespräch und umgehend folgte auch die Praktikumszusage. Insofern konnte ich das „To-Do“ des Praktikumsplatzes relativ schnell von meiner Liste abhaken. Danach folgte ein reger Austausch sowohl mit meiner Organisation in Irland, als auch mit der a.i.m. rlp über verschiedene notwendige Dokumente. Doch auch diese administrativen Aufgaben konnten verhältnismäßig schnell erledigt werden. Ein großer und wichtiger Punkt meiner „To-Do“-Liste gestaltete sich allerdings etwas schwieriger. Wie zu erwarten war die Wohnungssuche in Dublin sprichwörtlich „a pain in the ass.“ Da ich zuvor schon verschiedene Erfahrungsberichte über den Wohnungsmarkt in Dublin gehört hatte, hatte ich mich auf Schwierigkeiten eingestellt, aber meine Befürchtungen wurden noch einmal übertroffen. Nach vielen Monaten der Suche, unzähligen Anfragen und ca. null Antworten, hatte ich Glück über private Kontakte eine „Host Family“ zu finden. Der Beginn meiner Praktikumszeit rückte immer näher und ich war unglaublich dankbar eine Unterkunft in Dublin gefunden zu haben. Also stand meiner Auslandszeit nichts mehr im Wege. Alle Punkte meiner ,,To-Do“-Liste abgehakt, Flug gebucht, Koffer gepackt – es konnte losgehen.

Organisation:

Das Ozanam House Resource Centre ist eine von der Wohlfahrtsorganisation Saint Vincents de Paul getragene soziale Institution und befindet sich in der nördlichen Innenstadt von Dublin. Seit 2022 wird hier wöchentlich eine breite Palette unterschiedlicher Programme für Mitglieder der örtlichen Gemeinschaft angeboten. Das Ozanam House bietet sowohl pädagogische Betreuungsangebote für Kinder von zwei bis acht Jahren an, als auch außerschulische Aktivitäten für Kinder ab 12 Jahren, welche als „Youth Programm“ betitelt werden. Doch nicht nur für Kinder gibt es hier eine breite Spanne an Aktivitäten. Das Angebot reicht über verschiedene Eltern-Programme, Sport- und Musikangebote sowie wöchentliche Aktivitäten für eine Gruppe aus älteren Leuten namens „Active Retirement Group“. Zu Beginn meines Praktikums wurde für Kinder verschiedener Altersgruppen ein Sommerprogramm angeboten. In dieser Zeit wurden unterschiedliche Aktivitäten für die Kinder geplant. An manchen Tagen machten wir Ausflüge an den Strand, in spezielle Museen oder fuhren zu außergewöhnlichen Spielplätzen.

Meine Aufgabe während des zweimonatigen Praktikums war es hauptsächlich die Fachkräfte der diversen Kindergruppen zu unterstützen. Ich war sowohl vormittags bei den jüngeren Kindern als auch nachmittags bei den sieben- bis achtjährigen Kindern als Betreuerin dabei. Damit die Kinder nicht in Kontakt mit zu vielen wechselnden Bezugspersonen kommen, war ich mein gesamtes Praktikum über bei den gleichen Fachkräften als Unterstützung tätig. Insofern konnte auch ich mich an die Arbeitsweise der Pädagog*innen gewöhnen und eine enge Bindung zu den Kindern aufbauen. Alles in allem durfte ich die Organisation als einen wunderbaren Platz für ganz unterschiedliche Menschen kennenlernen. Das Motto: „Ozanam House – Ein sicherer Ort zum Lernen und Wachsen, der unsere Bedürfnisse erfüllt und unser Leben in einer unterstützenden, unterhaltsamen und fürsorglichen Umgebung bereichert“ zieht sich durch das gesamte Programm und wird jeden Tag durch die verschiedenen Mitarbeiter*innen ausgelebt. Hilfreich für mein Auslandpraktikum war ebenfalls die Größe der Organisation. Die diversen Programme ließen es zu, dass viele Praktikant*innen und Freiwillige zur gleichen Zeit als Unterstützung tätig waren und somit war es leichter gleichaltrige Leute sowie Anschluss in Dublin zu finden.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ich eine wunderbare Zeit in Dublin und in meinem Praktikum hatte. Deswegen kann ich sowohl die Stadt, als auch meine Organisation wärmstens weiterempfehlen. Während meiner Zeit in Irland konnte ich so viele schöne Orte entdecken und das Land lieben lernen. Die irische Natur – weite, grüne Felder, wilde Strände und Küsten, sowie das irische Wetter und die Offenheit der Iren, haben es mir angetan. Unabhängig von der schönen Natur haben die Städte ebenfalls viel zu bieten und Dublin als laute, bunte, lebendige Stadt ist meines Erachtens großartig. Natürlich macht mein Praktikum die Erfahrung in diesem Land erst perfekt. Für mich war es eine unglaublich tolle Erfahrung in eine andere Organisation, unterschiedliche Arbeitsweisen, sowie verschiedene soziale Programme schnuppern zu dürfen und ich würde es niemals missen wollen.

Praktikum bei Atomic Austria GmbH, Österreich, September bis Dezember 2022 (Umwelt- und Betriebswirtschaft)

Vorbereitung:

Über mein International Office, mit dem ich wegen meines Auslandsstudiums schon in Kontakt stand, kam ich auf die Idee, mein Praktikum im Ausland zu machen und bekam die Informationen zu den Möglichkeiten der Erasmus-Förderung. Deshalb begann ich im Januar 2022 mich über offene Praktikumsstellen zu informieren und Bewerbungen zu schreiben. Da ich gut Englisch spreche, sonst aber keine Fremdsprache ausreichend kann, habe ich mich vor allem auf Großbritannien und Irland konzentriert. Da aufgrund des Brexits die Bestimmungen für den Aufenthalt und die Absolvierung eines Praktikums umfangreicher als im EU-Ausland waren und weil es bei der Beantragung der Erasmusförderung für Großbritannien zeitlich schon sehr knapp war, habe ich dann in Österreich gesucht. Für die Suche nach Stellenausschreibungen habe ich verschiedene Plattformen wie Indeed und LinkedIn benutzt. Hierbei ist es wichtig, dass für die Suche im Ausland die jeweilige Landesseite benutzt wird (bspw. Indeed Austria), da dies anfangs für mich nicht klar war und ich deshalb wenige Stellen über die deutsche Seite gefunden habe. Über Indeed bin ich auch auf eine Stellenausschreibung der Firma Atomic gekommen, auf welche ich mich Anfang Mai 2022 beworben habe.

Gastunternehmen:

Während meiner Zeit bei Atomic habe ich in Altenmarkt im Pongau, am Hauptsitz von Atomic, gearbeitet, wobei ich im Team Anticipation and Advanced Research im Nachhaltigkeitsbereich beschäftigt war. In meinem Team waren wir zu viert, wobei im ersten Monat meines Praktikums zusätzlich neben mir noch zwei weitere Praktikanten angestellt waren. Während meines Praktikums habe ich mich hauptsächlich mit Product Life Cycle Assessments beschäftigt. Mithilfe der LCAs (auf Deutsch Ökobilanzen) sollen die Umweltwirkungen der verschiedenen Produkte dargestellt und quantifiziert werden und somit eine Basis für Nachhaltigkeitsentscheidungen, zum Beispiel bei der Wahl der eingesetzten Materialien oder Prozessgestaltung, geschaffen werden. Während meiner Zeit bei Atomic habe ich an LCAs für drei verschiedene Skier, drei Helme, drei Skibrillen und zwei verschiedene Langlaufboots gearbeitet, wobei meine Aufgabe die Aufbereitung der Daten, wie Materiallisten, Energieverbräuche bei der Herstellung der Teile, Lieferantenstandorte, etc. war. Dabei habe ich einen tiefen Einblick in die Zusammensetzung der Produkte bekommen und wie und wo sie hergestellt werden. Die Arbeit an den LCAs hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich dabei die Produkte in Einzelteile zerlegt habe und mehr darüber gelernt habe, was alles in den Produkten verbaut ist und welche Funktion diese Materialien haben. Generell habe ich viel Neues über das Design von Skiern und anderer Wintersportausrüstung gelernt, was für mich persönlich sehr spannend war.

Neben den LCAs an denen ich gearbeitet habe, habe ich viele kleinere Aufgaben für meine Kollegen übernommen, was für mich sehr bereichernd war. Ich war bei verschiedenen Webinaren zu Nachhaltigkeitsthemen anwesend, bei denen andere Unternehmen oder Nachhaltigkeitsorganisationen gesprochen und diskutiert haben. Die Inhalte dieser Webinare habe ich dann zusammengefasst und dem Team vorgestellt, wobei ich mich auch in anderen Themenbereichen weiterbilden konnte. Außerdem habe ich verschiedene Recherchetätigkeiten übernommen, zum Beispiel zu verschiedenen alternativen Materialien, die in Zukunft vielleicht andere ersetzen könnten, um die Umweltverträglichkeit der Produkte zu verbessern oder habe eine Konkurrenzanalyse im Bereich Sustainability Reporting erstellt. Diese habe ich dann als Präsentation zusammengestellt und meinen Kollegen präsentiert.

Generell habe ich mich in meinem Praktikum sehr wohlgefühlt und die Zusammenarbeit im Team hätte nicht besser sein können. Ich habe von Anfang an Aufgaben bekommen, die ich allein bearbeiten konnte. Obwohl dadurch die Einarbeitung ein bisschen schwieriger wirkte, habe ich schnell gemerkt, dass die Freiheiten, die ich dadurch hatte, für mich sehr gut war, da ich meine Arbeit selbstständig organisieren und strukturieren konnte und dadurch sehr viel gelernt habe. Außerdem wurden meine Fragen immer gerne beantwortet und wenn ich Hilfe bei den Projekten gebraucht habe, konnte ich mich immer an meine Kollegen wenden.

Grundsätzlich kann ich Atomic als Arbeitgeber, gerade für Praktika, auf jeden Fall weiterempfehlen, da es sehr einfach war, sich einzuleben. Es arbeiten viele junge Leute im Unternehmen und der Gedanke von „Skifahren für Skifahrer“ wird im Unternehmen gelebt, d.h. die Begeisterung fürs Skifahren und für die Produkte war sehr groß, was eine lockere und familiäre Atmosphäre geschaffen hat. Es war dadurch einfach Leute kennenzulernen, die die gleichen Interessen haben.

Fazit:

Ich habe mich in meinem Praktikum sehr wohlgefühlt und bin sehr glücklich über meine Entscheidung, mein Praktikum im Ausland gemacht zu haben und darüber, dass ich bei Atomic einen Praktikumsplatz gefunden habe. Dadurch habe ich Einblicke in einen Arbeitsbereich bekommen, in dem ich das im Studium gelernte sehr gut anwenden konnte und habe hinsichtlich weiterer Entscheidungen für die Zukunft, wie in etwa die Wahl eines Masterstudiengangs oder der Tätigkeit nach dem Studium, einen Bereich gefunden, in dem ich mir gut vorstellen kann, einmal zu arbeiten. Dafür war mein Auslandspraktikum eine sehr große Hilfe.

Fremdsprachenassistenz an einer Sekundarschule in der Republik Irland, 6 Monate

Vorbereitung:

Von Oktober 2022 bis einschließlich März 2023 habe ich ein Praktikum als Fremdsprachenassistenzkraft an einer Sekundarschule in der Republik Irland gemacht. Durch meine Teilnahme am Fremdsprachenassistenzprogrammdes Pädagogischen Austauschdienstes habe ich mir meine Einsatzschule nicht selbst ausgesucht, sondern diese wurde mir zugeteilt. Gleich nachdem ich am 1. Juni 2022 meine Schulzuweisung erhalten hatte, habe ich meiner Mentorin, die die Deutschlehrkraft an der Schule ist, eine E-Mail geschrieben, um mich bei ihr vorzustellen und um den ersten Kontakt herzustellen. Wir standen dann während der gesamten Vorbereitungszeit in regelmäßigem Kontakt und mir wurde bei jedem Anliegen unverzüglich weitergeholfen, wofür ich sehr dankbar bin. Die erste Sache, um die ich mich gekümmert habe, war das so genannte Garda-Vetting-Verfahren. Hierbei handelt es sich um die Beantragung eines Dokumentes, das in etwa einem polizeilichen Führungszeugnis entspricht und Voraussetzung für die Arbeit an der Schule war. Meine Schule hat mir hier als ersten Schritt eine Vetting Invitation gesendet, die ich ausfüllen und zurückschicken musste.Darüber hinaus habe ich mich im Rahmen der Reisevorbereitung auch für das Auslandspraktikum über das Programm Erasmus+ beworben. Vor der Bewerbung war ich mir nicht sicher, ob eine zusätzliche Förderung durch dieses Programm überhaupt möglich ist. Deshalb habe ich mich bei der a.i.m. rlp informiert und bin im Nachhinein sehr froh, dass ich das gemacht habe, weil ich wirklich gut und ausgiebig beraten worden bin. Abgesehen von der zusätzlichen Förderung konnte ich so auch die Auslandsgruppenversicherung des DAAD abschließen, was ich auch nur weiterempfehlen kann. Bezüglich der Unterkunft konnte ich glücklicherweise durch die Hilfe meiner Schule in der Einliegerwohnung einer sehr netten Gastfamilie unterkommen. Mit meiner Unterkunft war ich überaus zufrieden und rückblickend muss ich sagen, dass ich nicht mehr Glück hätte haben können.

Schulalltag:

Der Schultag ging immer von 9 bis 16 Uhr. Am Anfang des Praktikums haben wir zunächst meinen individuellen Stundenplan festgelegt. Meine Aufgaben haben sich grob in zwei größere Bereiche aufteilen lassen. Einerseits bin ich mit meiner Mentorin in manche ihrer Deutschklassen gegangen. Hierfür habe ich kleine Lerneinheiten vorbereitet, die sich meist auf Kultur und Landeskunde bezogen haben. Diese Lerneinheiten habe ich dann in Anwesenheit der Lehrkraft durchgeführt. In anderen Stunden haben wir beispielsweise auch mal zusammen im Teamteaching unterrichtet. Andererseits war ein großer Aufgabenbereich die Mithilfe bei der Vorbereitung der OberstufenschülerInnen auf deren mündliche Prüfungen. Diese sind dann entweder einzeln oder in Kleingruppen an einem vereinbarten Termin in der Woche zu mir in eine Art Sprechstunde gekommen und wir haben zusammen Inhalte und Themen besprochen oder allgemein mündliche Konversation geübt. Darüber hinaus habe ich einzelne SchülerInnen in ihren individuellen Lernprozessen unterstützt und habe SchülerInnen aus dem Transition Year angeboten, dass sie sich auf freiwilliger Basis zusätzlich ein bisschen mit der deutschen Sprache und der Kultur beschäftigen können. Dies waren immer fünf bis sieben SchülerInnen und wir haben uns zweimal pro Woche getroffen. Mittwochs haben wir während der Mittagspause einen German Club angeboten. Diese Mischung aus verschiedenen Aufgaben empfand ich als sehr angenehm und hat mir viel Spaß gemacht.

Meine Freistunden habe ich meist genutzt, um meine Lerneinheiten und -inhalte vorzubereiten, Nachbereitungen vorzunehmen oder hin und wieder auch Dinge in der Stadt zu erledigen. Ich habe mich an der Schule immer gut betreut und aufgehoben gefühlt. Mit meiner Mentorin habe ich mich sehr gut verstanden und die Zusammenarbeit war immer sehr angenehm. Abgesehen davon waren alle an der Schule ausgesprochen nett und mir wurde immer von allen Seiten weitergeholfen. Ich durfte beispielsweise in andere Unterrichtsfächer reinschnuppern und war auch in das allgemeine Schulleben integriert, wodurch ich zum Beispiel einmal die Möglichkeit hatte zu einem Spiel der Rugbyschulmannschaft nach Cork mitzufahren. Bezüglich der Vergütung ist zu sagen, dass ich von meinem Arbeitgeber keinen Lohn im engeren Sinne für das Praktikum erhalten habe. Allerdings wurde mir monatlich die durch das Fremdsprachenassistenzprogramm festgelegte Living Allowance überwiesen. Meine Hauptarbeitssprache im Gastunternehmen war Englisch. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Fremdsprache tagtäglich anwenden zu können und ich denke, dass ich dadurch meine sprachlichen Kompetenzen und Kenntnisse wirklich verbessern und erweitern konnte.

Fazit:

Abschließend bin ich mit meinem Praktikum sehr zufrieden und kann sowohl das Fremdsprachenassistenzprogramm wie auch dieses Einsatzland nur wärmstens weiterempfehlen. Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden und bin sehr dankbar für alle Erfahrungen, die ich machen konnte.

Weitere Erfahrungsberichte folgen in Kürze…