Erfahrungsberichte

Fremdsprachenassistenz an einer Sekundarschule in der Republik Irland

6 Monate
Irland
2022
Anglistik

Vorbereitung

Von Oktober 2022 bis einschließlich März 2023 habe ich ein Praktikum als Fremdsprachenassistenzkraft an einer Sekundarschule in der Republik Irland gemacht. Durch meine Teilnahme am Fremdsprachenassistenzprogrammdes Pädagogischen Austauschdienstes habe ich mir meine Einsatzschule nicht selbst ausgesucht, sondern diese wurde mir zugeteilt. Gleich nachdem ich am 1. Juni 2022 meine Schulzuweisung erhalten hatte, habe ich meiner Mentorin, die die Deutschlehrkraft an der Schule ist, eine E-Mail geschrieben, um mich bei ihr vorzustellen und um den ersten Kontakt herzustellen. Wir standen dann während der gesamten Vorbereitungszeit in regelmäßigem Kontakt und mir wurde bei jedem Anliegen unverzüglich weitergeholfen, wofür ich sehr dankbar bin. Die erste Sache, um die ich mich gekümmert habe, war das so genannte Garda-Vetting-Verfahren. Hierbei handelt es sich um die Beantragung eines Dokumentes, das in etwa einem polizeilichen Führungszeugnis entspricht und Voraussetzung für die Arbeit an der Schule war. Meine Schule hat mir hier als ersten Schritt eine Vetting Invitation gesendet, die ich ausfüllen und zurückschicken musste.Darüber hinaus habe ich mich im Rahmen der Reisevorbereitung auch für das Auslandspraktikum über das Programm Erasmus+ beworben. Vor der Bewerbung war ich mir nicht sicher, ob eine zusätzliche Förderung durch dieses Programm überhaupt möglich ist. Deshalb habe ich mich bei der a.i.m. rlp informiert und bin im Nachhinein sehr froh, dass ich das gemacht habe, weil ich wirklich gut und ausgiebig beraten worden bin. Abgesehen von der zusätzlichen Förderung konnte ich so auch die Auslandsgruppenversicherung des DAAD abschließen, was ich auch nur weiterempfehlen kann. Bezüglich der Unterkunft konnte ich glücklicherweise durch die Hilfe meiner Schule in der Einliegerwohnung einer sehr netten Gastfamilie unterkommen. Mit meiner Unterkunft war ich überaus zufrieden und rückblickend muss ich sagen, dass ich nicht mehr Glück hätte haben können.

Schulalltag

Der Schultag ging immer von 9 bis 16 Uhr. Am Anfang des Praktikums haben wir zunächst meinen individuellen Stundenplan festgelegt. Meine Aufgaben haben sich grob in zwei größere Bereiche aufteilen lassen. Einerseits bin ich mit meiner Mentorin in manche ihrer Deutschklassen gegangen. Hierfür habe ich kleine Lerneinheiten vorbereitet, die sich meist auf Kultur und Landeskunde bezogen haben. Diese Lerneinheiten habe ich dann in Anwesenheit der Lehrkraft durchgeführt. In anderen Stunden haben wir beispielsweise auch mal zusammen im Teamteaching unterrichtet. Andererseits war ein großer Aufgabenbereich die Mithilfe bei der Vorbereitung der OberstufenschülerInnen auf deren mündliche Prüfungen. Diese sind dann entweder einzeln oder in Kleingruppen an einem vereinbarten Termin in der Woche zu mir in eine Art Sprechstunde gekommen und wir haben zusammen Inhalte und Themen besprochen oder allgemein mündliche Konversation geübt. Darüber hinaus habe ich einzelne SchülerInnen in ihren individuellen Lernprozessen unterstützt und habe SchülerInnen aus dem Transition Year angeboten, dass sie sich auf freiwilliger Basis zusätzlich ein bisschen mit der deutschen Sprache und der Kultur beschäftigen können. Dies waren immer fünf bis sieben SchülerInnen und wir haben uns zweimal pro Woche getroffen. Mittwochs haben wir während der Mittagspause einen German Club angeboten. Diese Mischung aus verschiedenen Aufgaben empfand ich als sehr angenehm und hat mir viel Spaß gemacht.

Meine Freistunden habe ich meist genutzt, um meine Lerneinheiten und -inhalte vorzubereiten, Nachbereitungen vorzunehmen oder hin und wieder auch Dinge in der Stadt zu erledigen. Ich habe mich an der Schule immer gut betreut und aufgehoben gefühlt. Mit meiner Mentorin habe ich mich sehr gut verstanden und die Zusammenarbeit war immer sehr angenehm. Abgesehen davon waren alle an der Schule ausgesprochen nett und mir wurde immer von allen Seiten weitergeholfen. Ich durfte beispielsweise in andere Unterrichtsfächer reinschnuppern und war auch in das allgemeine Schulleben integriert, wodurch ich zum Beispiel einmal die Möglichkeit hatte zu einem Spiel der Rugbyschulmannschaft nach Cork mitzufahren. Bezüglich der Vergütung ist zu sagen, dass ich von meinem Arbeitgeber keinen Lohn im engeren Sinne für das Praktikum erhalten habe. Allerdings wurde mir monatlich die durch das Fremdsprachenassistenzprogramm festgelegte Living Allowance überwiesen. Meine Hauptarbeitssprache im Gastunternehmen war Englisch. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Fremdsprache tagtäglich anwenden zu können und ich denke, dass ich dadurch meine sprachlichen Kompetenzen und Kenntnisse wirklich verbessern und erweitern konnte.

Fazit

Abschließend bin ich mit meinem Praktikum sehr zufrieden und kann sowohl das Fremdsprachenassistenzprogramm wie auch dieses Einsatzland nur wärmstens weiterempfehlen. Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden und bin sehr dankbar für alle Erfahrungen, die ich machen konnte.