Erfahrungsberichte

Auslandspraktikum im Ozanam House, Dublin

2 Monate
Irland
2022
Sozialarbeit

Vorbereitung

Die Frage „Wie bist du auf das Praktikum im Ozanam House in Dublin gekommen?“ lässt sich relativ leicht beantworten. Seitdem ich vor ein paar Jahren schon Auslandserfahrung sammeln durfte, war immer mein Wunsch noch einmal für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen. Anhand weniger praxisbezogener Module in meinem Studium schien ein Einblick in eine weitere soziale Organisation eine gute Möglichkeit mehr praktische Erfahrung zu sammeln. Das Praktikum im Ausland – zwei Fliegen mit einer Klappe. Mein Entschluss stand fest, doch ab dann summierten sich die Fragen: Welches Land ist für mein Auslandspraktikum zwecks Sprache, Visum, etc. am günstigsten? Wie kann ich ein Praktikum im Ausland finanzieren? Gibt es eine Organisation, die mich während des Aufenthaltes unterstützt? Nachdem ich mich an eine Mitarbeiterin der Universität Trier gewandt hatte, bekam ich den Tipp mich über die Internetseite der a.i.m. rlp zu informieren. Hier konnten mehrere meiner Fragen schnell beantwortetet werden. Zum einen bewarb ich mich über diese Seite für die Erasmus+ Förderung, zum anderen bekam ich zusätzlich Hilfe bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Eine Kontaktliste verschiedener Organisationen für vier unterschiedliche Länder wurde mir per E-Mail zugesendet. Die Anzahl, sowie die Institutionen der irischen Kontaktliste, und der Fakt noch nicht in diesem Land gewesen zu sein, überzeugten mich direkt. Also bewarb ich mich bei fünf verschiedenen sozialen Organisationen in ganz Irland.

Die Kommunikation mit dem Ozanam House war von Beginn an unschlagbar. Schnell bekam ich einen Termin für ein Online-Bewerbungsgespräch und umgehend folgte auch die Praktikumszusage. Insofern konnte ich das „To-Do“ des Praktikumsplatzes relativ schnell von meiner Liste abhaken. Danach folgte ein reger Austausch sowohl mit meiner Organisation in Irland, als auch mit der a.i.m. rlp über verschiedene notwendige Dokumente. Doch auch diese administrativen Aufgaben konnten verhältnismäßig schnell erledigt werden. Ein großer und wichtiger Punkt meiner „To-Do“-Liste gestaltete sich allerdings etwas schwieriger. Wie zu erwarten war die Wohnungssuche in Dublin sprichwörtlich „a pain in the ass.“ Da ich zuvor schon verschiedene Erfahrungsberichte über den Wohnungsmarkt in Dublin gehört hatte, hatte ich mich auf Schwierigkeiten eingestellt, aber meine Befürchtungen wurden noch einmal übertroffen. Nach vielen Monaten der Suche, unzähligen Anfragen und ca. null Antworten, hatte ich Glück über private Kontakte eine „Host Family“ zu finden. Der Beginn meiner Praktikumszeit rückte immer näher und ich war unglaublich dankbar eine Unterkunft in Dublin gefunden zu haben. Also stand meiner Auslandszeit nichts mehr im Wege. Alle Punkte meiner ,,To-Do“-Liste abgehakt, Flug gebucht, Koffer gepackt – es konnte losgehen.

Organisation

Das Ozanam House Resource Centre ist eine von der Wohlfahrtsorganisation Saint Vincents de Paul getragene soziale Institution und befindet sich in der nördlichen Innenstadt von Dublin. Seit 2022 wird hier wöchentlich eine breite Palette unterschiedlicher Programme für Mitglieder der örtlichen Gemeinschaft angeboten. Das Ozanam House bietet sowohl pädagogische Betreuungsangebote für Kinder von zwei bis acht Jahren an, als auch außerschulische Aktivitäten für Kinder ab 12 Jahren, welche als „Youth Programm“ betitelt werden. Doch nicht nur für Kinder gibt es hier eine breite Spanne an Aktivitäten. Das Angebot reicht über verschiedene Eltern-Programme, Sport- und Musikangebote sowie wöchentliche Aktivitäten für eine Gruppe aus älteren Leuten namens „Active Retirement Group“. Zu Beginn meines Praktikums wurde für Kinder verschiedener Altersgruppen ein Sommerprogramm angeboten. In dieser Zeit wurden unterschiedliche Aktivitäten für die Kinder geplant. An manchen Tagen machten wir Ausflüge an den Strand, in spezielle Museen oder fuhren zu außergewöhnlichen Spielplätzen.

Meine Aufgabe während des zweimonatigen Praktikums war es hauptsächlich die Fachkräfte der diversen Kindergruppen zu unterstützen. Ich war sowohl vormittags bei den jüngeren Kindern als auch nachmittags bei den sieben- bis achtjährigen Kindern als Betreuerin dabei. Damit die Kinder nicht in Kontakt mit zu vielen wechselnden Bezugspersonen kommen, war ich mein gesamtes Praktikum über bei den gleichen Fachkräften als Unterstützung tätig. Insofern konnte auch ich mich an die Arbeitsweise der Pädagog*innen gewöhnen und eine enge Bindung zu den Kindern aufbauen. Alles in allem durfte ich die Organisation als einen wunderbaren Platz für ganz unterschiedliche Menschen kennenlernen. Das Motto: „Ozanam House – Ein sicherer Ort zum Lernen und Wachsen, der unsere Bedürfnisse erfüllt und unser Leben in einer unterstützenden, unterhaltsamen und fürsorglichen Umgebung bereichert“ zieht sich durch das gesamte Programm und wird jeden Tag durch die verschiedenen Mitarbeiter*innen ausgelebt. Hilfreich für mein Auslandpraktikum war ebenfalls die Größe der Organisation. Die diversen Programme ließen es zu, dass viele Praktikant*innen und Freiwillige zur gleichen Zeit als Unterstützung tätig waren und somit war es leichter gleichaltrige Leute sowie Anschluss in Dublin zu finden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ich eine wunderbare Zeit in Dublin und in meinem Praktikum hatte. Deswegen kann ich sowohl die Stadt, als auch meine Organisation wärmstens weiterempfehlen. Während meiner Zeit in Irland konnte ich so viele schöne Orte entdecken und das Land lieben lernen. Die irische Natur – weite, grüne Felder, wilde Strände und Küsten, sowie das irische Wetter und die Offenheit der Iren, haben es mir angetan. Unabhängig von der schönen Natur haben die Städte ebenfalls viel zu bieten und Dublin als laute, bunte, lebendige Stadt ist meines Erachtens großartig. Natürlich macht mein Praktikum die Erfahrung in diesem Land erst perfekt. Für mich war es eine unglaublich tolle Erfahrung in eine andere Organisation, unterschiedliche Arbeitsweisen, sowie verschiedene soziale Programme schnuppern zu dürfen und ich würde es niemals missen wollen.