Erfahrungsberichte

Wiener Stadtverwaltung von innen: Das Magistrat 40

2 Monate
Österreich
2021
Verwaltung

Vorbereitung und Anreise

An dem Hochschulinformationstag der HöV im Juni 2019 hat sich das Erasmus+-Programm vorgestellt und uns die Möglichkeit vermittelt, im Rahmen unserer Gastausbildung, ins Ausland zu gehen. Deshalb war mir schon vor Beginn des Studiums klar, dass ich ins Ausland gehen möchte und ich bin froh, dass mein Dienstherr eine Gastausbildung im Ausland auch befürwortet hat. Aufgrund meines nicht vorhandenen englischen „Knowhows“ und die zahlreichen Praktikumsberichte, die auf der Homepage der HöV zu finden sind, habe ich mich dazu entschlossen, mich bei der Stadt Wien zu bewerben. Meine Bewerbung habe ich an Dr. Christian Wimmer geschickt, der für die Koordination der Praktikanten zuständig ist. Meine Infos habe ich aus der Website der Stadtverwaltung gezogen, die extra für ausländische Praktikumsbewerber erstellt worden ist. Da ich mich schon im September 2019 beworben hatte, erhielt ich innerhalb von einer Woche die Zusage von Herrn Dr. Wimmer. Als Einsatzbereich wählte ich die „Leistungsverwaltung“. Somit hatte ich meinen Praktikumsplatz schonmal in der Tasche. Kurz nach Weihnachten 2020 habe ich mich auf Wohnungssuche begeben und mich um den Erasmus+-Antrag gekümmert. Da bei den Erasmus+-Anträgen eine Unterschriftenreihenfolge eingehalten werden muss, empfehle ich jeden diesen so früh wie möglich einzureichen um noch genügend Zeitpuffer für Komplikationen zu haben. Meine Unterkunft habe ich auf AirBnB angefragt. Meine Unterkunft war zwar nicht unbedingt luxuriös, aber für die zwei Monate hat sie auf jeden Fall gereicht. Des Weiteren habe ich ein AirBnB bevorzugt, da ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, was uns Corona im Sommer so bringen wird, und ich die Stornierungsmöglichkeiten des Anbieters nicht missen wollte.

Die Wiener Stadtverwaltung, mein Arbeitgeber

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An meinem ersten Tag wurde ich herzlich durch die Sekretärin des MA 40, Sozialzentrum 2 Walcherstraße empfangen. Nach ein paar Unterschriften und der Schlüssel-/ Kartenübergabe wurde ich von meinem Gruppenleiter abgeholt, meiner Betreuerin und schließlich allen anderen Mitarbeitern des 5. Stocks vorgestellt. Allein in diesem Sozialzentrum arbeiten 140 der insgesamt ca. 67.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Das Sozialzentrum der Walcherstraße ist für die Mindestsicherung des 1.-8., sowie des 20. Bezirks zuständig. Schön fand ich, dass ich in jedes Gebiet reinschnuppern durfte, d.h., dass ich unter anderem bei der Kanzlei (Postverteilung, Koordination), bei den Referenten (Sachbearbeiter der Mindestsicherung) und bei den Sozialarbeitern (zuständig z.B. für einmalige Sonderzahlungen und Klientengespräche) einen Einblick bekommen konnte. Interessant für mich war das Ausmaß der Verwaltung zu sehen, da ich ja eher kleinere Verwaltungen gewohnt bin. Des Weiteren war ich froh mich in meiner Muttersprache verständigen zu können, obwohl ich das direkte Wienerisch auch nicht auf Anhieb verstehen konnte. Meine Arbeitszeit betrug von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr (mit einer inkludierten Mittagspause von einer Stunde). Zu meinen Aufgaben zählten die Überprüfung der Anträge auf Mindestsicherung auf Vollständigkeit, die Überprüfung der jeweiligen Personendaten durch Systemabfragen, die Unterstützung bei Beratungen innerhalb der Servicezone im Kundenkontakt und das Anfordern und das anfängliche Bearbeiten von Anträgen. Eine gesonderte Vergütung habe ich von der Stadt Wien nicht erhalten, da ich meine vollständige Besoldung von meiner Stammbehörde erhalten habe.

Fazit

Es war die richtige Entscheidung ins Ausland zu gehen und damit neue Erfahrungen zu sammeln. Manchmal muss man sich auch einfach mal was trauen. 😉